Das Wiedergeltinger Wäldchen

Was ist das besondere und warum fördert der Naturschutz hier einen lichten Nadelwald?

Historie
Vor ca. 200 Jahren endete die Bewirtschaftung der Allmendweide im Wiedergeltinger Wäldchen. Seit der fehlenden Beweidung wandelt sich kontinuierlich die Vegetation in diesem Gebiet, insbesondere in den letzten 30 Jahren fanden Veränderungen der Baumstruktur von Nadelholzbeständen hin zum Laubwald statt, wodurch negative Auswirkungen auf die seltenen und spezialisierten Tier- und Pflanzenartenarten stattfinden. Auch die schleichenden Sukzessionsprozesse in einigen Bereichen veränderten den Lebensraum für wertgebende Arten wie Wald-Wiesenvögelchen und Kriechendes Netzblatt negativ.

Waldbeweidung ist hier naturschutzfachlich bedeutsam

 

Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

Projekt
Um den seltenen Lebensraum zu erhalten bzw. wieder-herzustellen, hat die Regierung von Schwaben (RvS) ein Biodiversitätsprojekt ins Leben gerufen. In dem Projekt werden alle vorhandenen Einzeluntersuchungen der letzten Jahre zu einem Gesamtkonzept zusammengeführt sowie ein aktuelles Verbreitungsbild der besonders wichtigen Arten erstellt.
Gemeinsam mit den Grundstückseigentümern sollen Maßnahmenvorschläge erarbeitet und eine mögliche Umsetzung besprochen werden.
Ziel ist der Erhalt und die Schaffung lichter Nadelwaldstrukturen und somit die Förderung der wertgebenden Arten im Natura 2000-Gebiet „Wiedergeltinger Wäldchen“.

Unter Regie der Regierung von Schwaben (RvS) leitet der Landschaftspflegeverband Unterallgäu e.V. als Träger dieses 2-jährige Projekt.
Partner sind die Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu, die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der beiden Landkreise sowie der Landschaftspflegeverband Ostallgäu

 

Wald-Wiesenvögelchen (Coenonympha hero)

Standortinformationen
Das Wiedergeltinger Wäldchen beherbergt aufgrund seiner besonderen geologischen Verhältnisse, seiner historischen Nutzung als Allmendweide sowie als Reliktstandort der eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Pflanzenausbreitung entlang der Wertach eine vielfältige Zusammensetzung von Pflanzenarten.
Die kleinräumige Kombination aus trockenen Kalk-Magerrasen und wechselfeuchten Bereichen mit lichten Fichten-Kiefern-Waldgesellschaften bildet die Grundlage für den Lebensraum von licht- und wärmebedürftigen Arten.

Somit ist der Erhalt dieses Lebensraums von sehr hoher Bedeutung für den Artenschutz damit die hier vorkommenden seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten nicht verloren gehen.

 

Lage Projektgebiet

Projektgebiet