Projekthafte Maßnahmen

Optimierung des Netzes an Landschaftsstrukturen

Anlage von Flachtümpeln

Steckbrief „Flachtümpel“: Flache Uferzonen, dadurch breite wechselfeuchte Gürtel. Der Wasserstand bewegt sich mit dem Grundwasser. Unverzichtbarer Biotoptyp gerade für amphibisch lebende Organismen, also solche, die eine Phase ihres Lebens im Wasser verbringen und eine andere Phase außerhalb: Lurche und viele Wasserinsekten. Die durchfeuchteten Uferzonen werden außerdem sehr gut von durchziehenden Limikolen angenommen, die sich beim Rasten mit dem im weichen Boden zu erstochernden Gewürm stärken.

Der Landschaftspflegeverband hat seit 2003 schon über 75 solcher Biotope angelegt.


Anlage von Streuobstwiesen

Die Gelehrten streiten darüber, ob die Bezeichnung von den verstreut stehenden Obstbäumen oder dem zur Fruchtreife erfolgenden Verstreuen des Fallobstes abzuleiten ist. Uns egal, beides gehört in den Steckbrief „Streuobstwiese“. Ebenfalls wichtig: ein extensiv genutzter Wiesenbewuchs. Alte Hochstämme mit ihren Spalten und Höhlen bieten Vögeln, Hornissen, Käfern, Spinnen, Fledermäusen oder Siebenschläfern Quartiere. Diese sind dann zugleich kleine „Hausmeister“, die z. B. Blattläuse in Schach halten.

Streuobstwiesen aus Hochstämmen alter, regionaltypischer Sorten sind wieder modern. Der Landschaftspflegeverband hat in den letzten Jahren mehrere Hundert Obstbäume gepflanzt.

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Turnuspflege in Sand- und Kiesgruben

Diese von Menschen gemachten Stellen werden oft von Tier- und Pflanzenarten besiedelt, die auf frisch entstandene Lebensräume spezialisiert sind. Hier finden sie einen Ersatz für die verloren gegangene Umgestaltungskraft einst wilder Flüsse. Die Kreuzkröte braucht zum Laichen vegetationsfreie Tümpel … woanders kann sie nicht sein. Uferschwalben brauchen frisch angesteilte Sandwände. Bei den Pflanzen sind es Rohbodenkeimer wie das Brillenschötchen, die immer wieder offene Kiesstellen brauchen, was früher ziehende Schafherden bewerkstelligten.

Der Landschaftspflegeverband betreut etwa 1 Dutzend solcher trocken-warmer Lebensräume, wobei das Zurückdrängen von Sukzessionsgehölzen oft die entscheidende Pflegemaßnahme darstellt.

Entwicklungsmaßnahmen an Gewässern

Auf geradem Wege kommt man am schnellsten von A nach B. Das gilt auch für fließendes Wasser. Verblüfft stellt man in heißen Sommern wie 2015 fest, dass es wohl besser wäre, das Wasser würde etwas länger in der Landschaft bleiben. Dafür brauchen unsere Gewässer neben ihren Betten etwas Platz. Das Wasser muss sich an rauhen Ufern reiben können und sich wieder selbst einen kurvigen Lauf formen. Uns genügt meist ein Anstoß wie eine Uferaufweitung, um die natürlichen Prozesse wieder in Gang zu setzen.

Die Wasserläufe plus den Raum daneben – die Auen – für den Schutz der Lebensvielfalt zu optimieren, ist ein gesamtgesellschaftliches Zukunftsprojekt. Der Landschaftspflegeverband hat schon zahlreiche Beispielstellen gestaltet und wir werden diese Entwicklung mit Sonder-Projekten vorbereiten und begleiten.


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